"El Apparacho" - 3.Teil (Sweeny)

von contra Mo 22 Jun 2020 - 1:18

SWEENY - DER WILDE SCHWAN

TEIL 1

Die dauernden Bosheiten und Sabotageversuche von Sweeny (Schwaenchen) werden langsam zur Landplage.
Er kann es nicht verwinden, dass er die Hauptrolle in 'El apparacho' nicht bekommen hat.
Er hat ueberhaupt keine Rolle bekommen.
(Die Bewertung seiner Sprachkompetenz: “Ausreichend alphabetisiert”.)
An seiner Blamage ist er auch selber schuld.
Wer sich schon als Schauspieler sieht, einen Flug nach Hollywood will und einen Manager verlangt …..
Wir haben daher beschlossen, ihm eine kleine Rolle zu geben.
Den Sheriff holen wir nicht.
Es war ja nicht nur seine Sprachkompetenz, comprende.

Wir werden es mit ihm probieren.
Das Spezialdrehbuch fuer Sweeny enthaelt nur 1 Satz.

“Ein Kommunist
kaempft sich
schweren Schrittes
durch einen Schneesturm
in den Rockies.”

“Sweeny, komm her, hier ist dein Drehbuch.Lies es dir genau durch und versuche, dich in diese Situation hineinzudenken.
Wenn du mit dem Denken fertig bist, wirst du diese Szene SPIELEN! ”
(Leise: Hoffentlich funktioniert das. Das mit dem Hineindenken.)
Sweeny: “No problem.”

Haben wir das nicht alle gedacht.
Damals.
Bevor Sweeny Rauchsignale schicken wollte und beinahe die ganze Stadt abgefackelt haette.
Doch davon spaeter.

. . . _ _ _ . . .

Einige Stunden vergehen mit dem Hineindenken, Sweeny muesste jetzt eigentlich soweit sein.
Schneesturmkleidung ist bereit, Windmaschine und Schneeflockenmaschine auch.
Auftrag an die Maskenbildnerin ist ergangen:
'Kommunist im Schneesturm', Standardausfuehrung.
Wir machen uns auf zum Drehbuchstudierzimmer.
Und da erwartet uns eine grosse Ueberraschung.
Sweeny kauert mit glasigem Blick in einer Ecke.

“Sweeny, hey, Sweeny, was ist denn los?”
“Der …... Kommunist …... der …... Kommunist ...”
“Welcher Kommunist denn?”
“Dreh …. buch.”
“Ja, das ist die Rolle, die du jetzt spielen sollst.”
“Ich …. moechte … mit ihm …. sprechen.”

Jim Beam, der Regisseur, bruellt:
“Ich hab euch gleich gesagt, mit diesem Commie-Spinner will ich nicht drehen!”
Die Maskenbildnerin quiekt dazwischen:
“Ich kann einen Schneesturm maskieren, aber woher soll ich denn wissen, wie ein Kommunist ausschaut!”
Die Garderobenfrau berichtet:
“Seit er nur mehr so vor sich hin gafft, hat er wenigstens aufgehoert, seine schauderhaften Witze zu erzaehlen.”

“Also, Sweeny, wie hast du dir denn das vorgestellt?”
“Ich moechte mit …. ihm …. telefonieren.”
“Das ist unmoeglich.”
“Warum?
Wieso?
Und vor allem: Weshalb?”
(Leise: Mit diesem dialektischen Trick habe ich noch alle reingelegt.)
“Weil das Telefon noch nicht erfunden ist.”
(Ende der Dialektik.)
“Dann moechte ich eben ein telegraphisches Telegramm schicken, das ist doch schon erfunden – oder etwa nicht, he, he, he, he?
(Leise: Was bin ich heute wieder witzig.)
“In den Rockies gibts weder Post- noch Telegrafenamt.
Und vor allem:
Den Kommunisten gibts nicht.
Der steht nur im Drehbuch.”

“Kapitalistenluege! Finanzkapitalschwindel!
Dann werde ich mich eben mit Rauchzeichen verstaendigen!
Ich bin Ehrenhaeuptling 'Wilder Schwan' im Stamm der Nacktarschkommunisten!
Ich weiss, wie man Rauchsignale plant!
Anfertigt!
Und losschickt!
Gen Himmel werden sie steigen mit Macht und den Genossen aus dem Schneesturm befreien und aus eurem Drecks-Wilden-Westen werden alle DAP/NSDAP/AfD Kretins verjagt und auch das Menschenrecht wird international, ich will jetzt genug Holz …. pppppffffppppppfffff …... kkkkchchchckkkchchch.”

“Leute, wir drehen morgen weiter!”